Spielen - aber richtig 14./15.11.15

Klar, spiele ich mit meinem Hund, wird sich jeder sagen. Aber was bedeutet Spielen eigentlich? Dies wurde den 16 Teilnehmern am 14./15. November 2015 beim KV Romanshorn von Heike Westedt, Biologin und Hundeausbildnerin, erläutert.

Spiel ist wertvoll, doch ist es nicht zu verwechseln mit Beschäftigung. Unter „Spielen“ versteht man eine Tätigkeit ohne einen bewussten Zweck zum Vergnügen, Entspannung und aus purer Freude an der Ausübung. Wenn wir diese Definition von Spielen anschauen, so ist das Werfen von Bällen, Kongs etc. nicht mehr „zwecklos“, da der Ball ja zurückgebracht werden sollte und somit in die Kategorie „Beschäftigung“ fällt. Biologisch gesehen hat Spielen durchaus einen Sinn und bringt späteren Nutzen- Spiel verbessert die körperlichen Fähigkeiten, die Kommunikation, die Gruppenzusammengehörigkeit und macht Spass. Spiel dient auch dem Stressabbau. Im Spiel werden verschiedene Hormone wirksam, wie z.B. Serotonin das Glückshormon, die u.a. auch die Schmerzempfindlichkeit dämpfen.

Bedingung für ein freies Spiel ist, dass sich der Hund (oder auch Kind/Mensch) wohl und sicher fühlt. Die sechs Hunde der Teilnehmer wurden deshalb erst einmal auf dem Platz einzeln frei gelassen, um diesen erkunden zu können. Während sich die junge Airedale Terrier-Hündin erst vor allem mit ihrem menschlichen Partner abgab, schnüffelten die älteren Hunde zuerst alle Sträucher und Pfähle ab, bevor sie sich frei bewegten. Beim Spiel mit einer Auswahl von Gegenständen, war das Interesse an diesen sehr unterschiedlich, während die Dalmatiner-Hündin die Spielzeuge kaum beachtete, sammelte „Hamsterbacke“ Riesenschnauzer gleich 2-3 gleichzeitig auf und der Dobermann entschied sich, an einem Gummiknochen zu kauen.

Hunde kennen verschiedene Spielformen, die auch vom Rassetypus abhängig sind, wie Renn- oder Kampfspiele, aber auch ruhigere Formen wie Maulringen im Liegen. Hunde befolgen meist von sich aus bestimmte Spielregeln, so halten sich ältere Hunde beim Spiel mit Welpen mit dem Einsatz ihrer Kraft zurück, um diese nicht zu verletzen. Auch Spielpausen sind wichtig, um zwischendurch etwas herunter zu fahren, damit das Spiel nicht plötzlich in Ernsthaftigkeit kippt.

Wir erhielten aufschlussreiche Informationen zu den diversen Spielformen wie: Hund spielt allein für sich oder mit einem Gegenstand, Hund/Hund-Spiele oder Mensch/Hund-Spiele. Wo liegen Verletzungsgefahren, wann muss man als Hundeführer einschreiten und vieles mehr konnte Heike Westedt anhand von Bildern und Videos und den anwesenden sechs „Versuchskaninchen“ auf dem Platz erläutern. Nochmals herzlichen Dank an Heike und auch dem KV Romanshorn für die Bewirtung und den idealen Platz für diesen Kurs.

   

Weitere schöne Fotos hier im Album

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